Liebhaber* innen nerven ab dem Moment, wenn sie sich für Eigeninitiative entscheiden, werden zur Belastung und schießen sich durch solche Aktionen völlig ins Aus! Geht gar nicht! Die „spannende Heimlichkeit“ ist das A und O und muss unbedingt im festgelegten Rahmen gewahrt bleiben.
Liebhaber*innen sollten den kompromisslosen Status niemals verlassen. Einseitige Forderungen dürfen niemals ausgesprochen werden, denn sie sind ein NO GO.
Wieso nur wollen Liebhaber*innen mehr Aufmerksamkeit als ihnen zusteht? „Sorge endlich für klare Verhältnisse!“ und „Ich möchte dich ganz für mich“ sind absolut tabu. Einmal ausgesprochen, fallen Würfel und setzen einen unaufhaltbaren Prozess in Gang - die Einleitung des „schmerzhaften Abschieds“.
Der antike tragisch finale fünfte Akt setzt nach der retardierenden Hoffnung ein. Je stärker das kommunizierte Verlangen nach noch mehr, desto sicherer ist dann der Todesstoß des Überlebenden. Als Reaktion! Was für ein Drama!
Liebhaber*innen sind kurze bis mittellange Affären – das steht auch bei Wikipedia so zum Nachlesen. So what? Das schwülstige Salz, die „heimlich geheimnisvollste Liebe ever“ bis zum letzten Atemzug auszukosten, ist die praktizierte Anziehungsregel überhaupt, die unbedingt von beiden Seiten im Grunde aufrecht erhalten werden will.
Aber eine Einmischung in den real existierenden Ist-Stand zerstört den einseitigen Traum von Zukunft und Familie und wird zum Alptraum - der Aufprall ist, je später er erfolgt, zwar hart bis sehr hart, dafür aber konsequent. Von „Happy End“ war nie die Rede! NIE! Nie! Nie!
Und dann? Platonische Liebe als Fortsetzung einer Sackgassenerfahrung ist keine Option. Die Auslöschentaste zeitgemäß. Was nicht sein darf, hat es nie gegeben. Kontakt blockieren und löschen. So einfach geht das.
Der Schutzschirm funktioniert garantiert, weil zigfach erprobt und als probates Mittel akzeptiert. Eine Auseinandersetzung mit dem immer noch leidenden Verlust viel zu anstrengend, weil Reflexion eine Grenze durch dominierenden Selbsterhalt findet. Externe Therapie zur Heilung zwecklos und ausgeschlossen! Das äußere Gerüst wichtiger als die Reise ins tiefste Innere, welches verloren auf ein Tal der Verlusttränen stoßen würde…
Nur der / die Liebhaber*in kann (sich) im Spiel mit dem Feuer verbrennen – es sei denn, sie / er findet von alleine rechtzeitig den Exit-Knopf. Das Leben ist zu kurz und zu kostbar, um zum „Spielball“ einer narzisstischen Laune degradiert zu werden. Deswegen zum Abschied ein wertschätzendes anerkennendes Wort an all die vergangenen und zukünftigen Liebhaber*innen dieser Welt: Macht euch doch euer Leben nicht so schwer: Lieber allein und glücklich leben, als zu zweit und einsam sterben. Übrigens: Katzen zum Troststreicheln sind eine gute Investition.
Schnurr ;)
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